Chronik



"Berschweiler Feuerwehr bei ihrer Gründung im Jahr 1924"

 

Feuerwehr Heusweiler / Berschweiler 1924

Foto: SZ/Arbeitskreis Berschweiler

Berschweiler Feuerwehr bei ihrer Gründung 1924.

Das Foto wurde vor der Berschweiler Volksschule gemacht.

"Feuerwehr Berschweiler von 1924 bis heute "


Um Hab und Gut Ihrer Mitmenschen zu schützen, versammelten sich im Jahre 1924 einige Männer der damals selbständigen Gemeinde Berschweiler um eine Feuerwehr zu gründen.
Als erster Brandmeister wurde Reinold Braun gewählt.
Im Januar 1925 zählte die Wehr 34 Mann. Damals haben die Feuerwehrleute Ihre Uniform selbst finanziert, später hat die Gemeinde Gelder zur Beschaffung einer Ausziehleiter, eines Dreiwegestücks, einiger Schläuche mit Strahlrohr sowie eines Gerätekarrens bereitgestellt.
Veranstaltungen wurden durchgeführt um mit dem Erlös Ausrüstungsgegenstände zu beschaffen.

 Daraufhin fand in der Nacht vom 14. zum 15. August 1925 in Berschweiler die erste Alarmübung, ausgelöst durch Alarmhorn statt.
Was hier noch als Übung galt wurde in den Jahren 1930 und 1934 schon Wirklichkeit, als in Berschweiler 2 Wohnhäuser brannten, die dank dem schnellen Einsatz der Wehr vor größeren Schäden bewahrt blieben.

In den Kriegsjahren musste die Wehr sehr oft ausrücken um Brände die im Reichsarbeitsdienstlager, welches am Rande des Dorfes lag, zu löschen.
Auch zahlreiche Brände, durch Brandbomben verursacht, mussten in den Kriegsjahren gelöscht werden.

Die Wehr, die bis zum Jahre 1947 aus durchschnittlich 33 Mann bestand, wurde von folgenden Männern geführt:
In den Jahren 1924 -1928 von Brandmeister Braun Reinhold.
Ihm folgte im Jahre 1929 Brandmeister Schorr Jacob,
welcher 1933 von Brandmeister Büch Jacob abgelöst wurde.
1936 übernahm Brandmeister Johann Drokur die Wehr.
Friedrich Schmidt war 1938 Nachfolger von Johann Drokur.
Gustav Bauer leitete die Wehr von 1942 bis 1949.

Im Jahre 1947 musste die Wehr auf Anordnung der Besatzungsmacht auf 7 Mann reduziert werden.
1949 konnte die Wehr auf Normalstärke wieder erhöht werden und sofort erklärten sich weitere 9 Männer zum Feuerwehrdienst bereit.
Die Geschicke der Wehr lag von 1949 bis 1954 in den Händen von Brandmeister Reinold Schorr.
Von 1954 bis April 1967 führte die Wehr Oberlöschmeister Reginald Biesel.
Die Stärke lag in dieser Zeit bei 13 Mann.
Aus gesundheitlichen Gründen gab Reginald Biesel die Wehrführung ab.
Als Nachfolger wurde Alfred Wettmann gewählt.
Im selben Jahr noch erhöhte er die Wehrstärke auf 17 Mann.

Mit Unterstützung der Gemeinde erfolgte im Jahre 1968 die Erstellung eines neuen Gerätehauses.
Am 4. August desselben Jahres fand die Einweihung statt.

Damit hatte der alte „Geräteschuppen" aus dem Jahre 1920 ausgedient.
Bei der Einweihung des neuen Gerätehauses wurde von verschiedenen Seiten auf die klägliche Wasserversorgung in im Ortsteil hingewiesen.
Dieser Zustand zeigte sich ganz besonders deutlich bei dem Brand 1965 am Anwesen Engel.
Dem derzeitigen Amtswehrführer und Ehrenamtswehrführer Alois Backes war es zu verdanken, dass innerhalb 3 Wochen eine Tragkraftspritze TS 8/8 angeschafft wurde.

Dass diese Anschaffung unbedingt notwendig war, zeigte sich eine Woche später am 28. August 1968, als im landwirtschaftlichen Anwesen Kleber ein Großbrand ausbrach.
Dank dem schnellen Eintreffen der Wehr konnten damals die Viehbestände gerettet werden.
Ebenso konnten die Wehrmänner, durch den Einsatz der Tragkraftspritze ein Übergreifen der Flammen auf das Wohnhaus verhindern.

Nach diesem Brand, bei dem die Wehrmänner noch mit dem Handkarren aus dem Jahr 1925 anrückten, um so ihre Ausrüstungsgegenstände an den Brandherd zu bringen, wurde man auch bei der Verwaltung hellhörig.
Endlich sah man ein, dass in einem Ortsteil mit noch verhältnismäßig viel landwirtschaftlichen Betrieben auf diese Art und Weise kein 100 prozentiger Feuerschutz für die Bevölkerung gewährleistet ist.

So wurde am 9. September 1969 ein Löschfahrzeug LF 8 angeschafft, das den im Jahre 1925 angeschafften Gerätekarren ablöste.






1974 wurde eine neue Fahrzeughalle gebaut und das Gerätehaus zum Schulungsraum für die Wehrmänner umgestaltet.

Am 24.02.1978 wurden die Schlüssel eines neuen Löschfahrzeuges TSF 8/8 von der Gemeinde an die Wehrmänner übergeben, nachdem das alte Fahrzeug (Baujahr 1951) seinen Geist aufgab.
1983 konnten die Wehrmänner dann endlich auch per Funk mit ihrem Fahrzeug dirigiert werden, nachdem ein Funkgerät eingebaut wurde.
Außerdem wurde noch ein zusätzlicher Geräteraum angebaut, der 1984 fertiggestellt wurde.
Besonders hervorzuheben ist hierbei, daß alle Baumaßnahmen von den Männern der Wehr durchgeführt wurden und sogar ein großer Teil des Materials von den Wehrmännern selbst aufgebracht, bzw. von Freunden und Gönnern der Wehr zur Verfügung gestellt wurden.

Im Jahre 1990 übernahm Manfred Schmitt als neuer Löschbezirksführer die Führung des Löschbezirks Berschweiler.
Unter seiner Regie wurde das Gerätehaus nochmals erweitert und umgebaut und die Mannschaftsstärke der Wehr erhöht.
Die 21 Aktive bildeten eine schlagkräftige Wehr, die auch bei Feuerwehrwettkämpfen ihre Einsatzstärke demonstrieren konnten und dadurch viele Pokale erringen konnte.
Mehrere Männer der Wehr sind auch Träger des Feuerwehrleistungsabzeichens in Silber und Gold.

Ein Förderverein wurde im Jahr 1998 gegründet.
Dieser Förderverein unterstützt die Feuerwehr bei Veranstaltungen und bei der Beschaffung von feuerwehrtechnischem Gerät und Bekleidung.

2012 wurde der Schulungsraum renoviert und mit modernster, visueller Präsentationstechnik ausgestattet.
Um den Anforderungen der Wehrmänner gerecht zu werden steht nun der Anbau eines Umkleidebereiches, die Installation in einer modernen Gaszentralheizung und die Renovierung der Toilettenräume an.

Am 27.04.2013 wurde unter der Führung von Manfred Schmitt und seinem Stellvertreter Rainer Rothenbusch ein neues STLF 10/6 Staffellöschfahrzeug in Dienst gestellt.
Mit dem eingebauten 1000 liter Wassertank wurde die Wehr schlagkräftiger und moderner.
Damit das neue Fahrzeug in die Garage passte, haben die Wehrmänner in Eigenregie und auch mit persönlicher finanzieller Unterstützung und mit finanzieller Unterstützung des Fördervereins das Garagentor erweitert.

Im Oktober 2014 gab Manfred Schmitt nach 24 Jahren die Führung des Löschbezirks an den langjährigen Stellvertreter Rainer Rothenbusch ab.

Unter seiner Leitung wurde im Mai 2016 die geplante Erweiterung des Gerätehauses um einen Ankleidetrakt und einen Abstellraum sowie die Sanierung der Toiletten und die Renovierung der Fahrzeughalle in Angriff genommen. Nach 2500 Arbeitsstunden in Eigenleistung und fast ohne Fremdhilfe konnte am 06. Mai 2017 der Bevölkerung die abgeschlossene und gelungene Erweiterung im Rahmen einer Feierstunde vorgestellt werden. Es gab viel Lob von Seiten der Politik und von der Bevölkerung. Hervorzuheben ist, dass die Finanzierung zum größten Teil aus Rücklagen des Löschbezirkes Feuerwehr Berschweiler und mit großer Unterstützung durch den Förderverein erfolgte.

Heute hat die Feuerwehr Berschweiler 21 Aktive und 5 Miglieder in der Altersabteilung und 1 Mitglied in der Jugendwehr.

Durch den allgemeinen Trend und auch auf Grund der demografischen Entwicklung ist es etwas schwieriger geworden, junge Männer und auch Frauen für den Feuerwehrdienst und somit für ein verantwortungsvolles Ehrenamt zu begeistern.

Die Löschbezirksführung in Berschweiler stellt sich diesem Trend erfolgreich entgegen und konnte in den letzten Jahren den Altersdurchschnitt deutlich senken.
Mit einer sehr gut ausgebildeten und hochmotivierten Mischung aus jungen und erfahrenen Feuerwehrmännern ist deshalb auch in den nächsten Jahren für den Brandschutz in Berschweiler bestens gesorgt.

Trotzdem wäre es erfreulich, würden sich weitere Jugendliche für den Feuerwehrdienst entscheiden, um in Not geratenen Mitbürgern hilfreich zur Seite zu stehen.

Datenquelle: Chroniken der Feuerwehr Berschweiler zum 50. und 75. Jubiläum. Ergänzung und Aktualiserung durch Volker Weber.