Rettung eines Greifvogels

Am Samstag, 16.02.2013 wurde der Löschbezirk Heusweiler um 12:05 Uhr zur Erkundung eines, in einer Baumkrone gefangenen, Vogels in die Grubenstraße gerufen. Nach Auskunft der Haupteinsatzzentrale in Saarbücken lag die Einsatzstelle in sehr unwegsamem Gelände.

Bei Ankunft an der Einsatzstelle stellte sich heraus, dass es sich bei dem Vogel um einen seltenen Greifvogel handelte, der in ca. 18 Meter Höhe in der Baumkrone einer Birke festhing. Die Einsatzörtlichkeit befand sich 300 Meter fernab der Straße in sehr nassem Wiesengelände.

Ein vor Ort anwesender Tierschützer klärte uns über die Seltenheit des Vogels und die Wichtigkeit einer Rettung auf, was die Abarbeitung des Einsatzes erheblich beeinflusste. Da neben der Rettung von Menschen, auch die Rettung von Tieren zu den obersten Aufgaben der Feuerwehr zählt, wurde mit den ersten Maßnahmen begonnen.

Da der Einsatz der Schiebleiter, auf Grund der schlechten Baumbeschaffenheit, nicht den gewünschten Erfolg brachte und die weitere Beladung der Feuerwehrfahrzeuge für die Rettung ungeeignet erschien, ging die Einsatzleitung in Absprache mit dem Tierschützer – welcher auf eine zügige Rettung des seit mehr als 12 Stunden kopfüber hängenden Greifvogels drängte – weitere Rettungsmöglichkeiten durch.

Da einer der anwesenden Feuerwehrangehörigen bei der ortsansässigen Firma BBL Cranes arbeitet, erläuterte er der Einsatzleitung die Möglichkeit des Einsatzes eines LKW’s mit Ladekran, um in Reichweite des Tieres zu kommen.

Es wurde auf Grund des witterungsbedingt sehr feuchten Bodens, das Für und Wider des Einsatzes abgewägt. Letztendlich entschied der Chef des Unternehmens, Ralf Britz, das Risiko eines Festfahrens in der Wiese einzugehen und mit der Rettung zu beginnen.

Nachdem sich das Ladekranfahrzeug wie befürchtet kurz vor dem Baum festgefahren hatte, wurde es mittels Kettenbagger des Unternehmens, an die entsprechende Position gezogen und die Rettungsaktion konnte beginnen.

Ein Feuerwehrangehöriger wurde, mehrfach gesichert, vom Kran in die Baumkrone gehoben, um den Greifvogel aus seiner Gefangenschaft zu Befreien. Nachdem einige Minuten vergingen, waren Mensch und Tier wieder wohlauf auf dem Boden angelangt. Gegen 15:30 Uhr wurde das Tier durch den Tierschützer umgehend in eine Tierklinik gebracht.

In den folgenden vier Stunden waren die Einsatzkräfte und die Angestellten des Unternehmens damit beschäftigt, die Maschinen betriebsbereit zu machen.

Da die Einsatzstelle, wie bereits erwähnt, 300 Meter bergab von der Straße entfernt lag, musste der LKW mit Ladekran durch die nasse Wiese nach oben zur Straße gezogen werden, was durch zwei Kettenbagger geschah.

Der entstandene Flurschaden wurde dem Landwirt, welcher Mitglied eines Heusweiler Löschbezirkes ist, umgehend mitgeteilt.

Nachdem die durch den Einsatz verschmutzte Straße und die Maschinen mittels Druckschlauch S des Löschfahrzeuges gereinigt waren, war der Einsatz gegen 20:00 Uhr beendet.

BBL Cranes war mit vier Beschäftigen (mehrere davon Mitglied im Löschbezirk Heusweiler) vor Ort und stellte zur Unterstützung der ehrenamtlichen Arbeit und als Partner der Feuerwehr Heusweiler mehrere Fahrzeuge unentgeltlich zur Verfügung, um den Greifvogel aus seiner Gefangenschaft zu Retten.

Zum Einsatz kamen bei dieser Rettungsaktion neben zwei Fahrzeugen der Feuerwehr Heusweiler mit 14 Einsatzkräften, zwei Kettenbagger (Cat 324, Cat 311), ein LKW MAN 33540 mit einem 22 Meter Ladekran, ein LKW MAN 18540 mit Tieflader und ein Volvotieflader von BBL Cranes.

Die Feuerwehr Heusweiler bedankt sich hiermit bei BBL Cranes und ihrem Geschäftsführer Ralf Britz für die Unterstützung bei der Tierrettung.


Alle hier gemachten Angaben erfolgen ohne Gewähr!
Die hier veröffentlichten Angaben geben den Sachverhalt vereinfacht wieder. Sie können von den Angaben im Einsatzbericht abweichen und haben daher keine rechtliche Aussagekraft. Als einziges, amtliches Dokument dient nur der schriftliche Einsatzbericht des Einsatzleiters.