Wehrführer Christian Ziegler zieht positive Zwischenbilanz

Gut 200 Tage nach der Amtsübernahme von seinem Vorgänger, dem jetzigen Ehrenwehrführer Helmut Maas, der Christian Ziegler am 20. Januar 2012 eine intakte und gut funktionierende Feuerwehr übergab, zieht Wehrführer Christian Ziegler eine Zwischenbilanz.

Sicherlich war die Schließung des Löschbezirks Dilsburg durch den Beschluss des Gemeinderates vom 21.06.2012 das negativste Vorkommnis in der bisher kurzen Dienstzeit. Da die Löschbezirksführung im Mai den Wehrführer und den Bürgermeister darüber informierte, dass sie die Tagesalarmbereitschaft des Löschbezirks Dilsburg nicht mehr gewährleisten kann, bestand für die Wehrführung und den Bürgermeister als Chef der Feuerwehr umgehend Handlungsbedarf. Zuerst wurde die Alarm- und Ausrückordnung der Feuerwehr geändert, indem der Löschbezirk Heusweiler die Zuständigkeit für den Ortsteil Dilsburg komplett übernahm, des Weiteren wurde eine Mitgliederversammlung in Anwesenheit des Bürgermeisters Thomas Redelberger, des Brandinspekteurs des Regionalverbandes Reiner Schwarz, des Wehrführers Christian Ziegler, seines Stellvertreters Dirk Ziegler und allen aktiven Mitgliedern des Löschbezirks Dilsburg einberufen. Dort wurde festgestellt, dass aus beruflichen und privaten Gründen der Mitglieder die Aufrechterhaltung des Löschbezirks mit allen damit verbundenen Pflichten nicht mehr möglich war. Unter diesen Voraussetzungen hatte der Gemeinderat keine andere Möglichkeit, als den Löschbezirk zu schließen. Dennoch ist es der Wehrführung gelungen, fast alle Mitglieder in andere Löschbezirke der Feuerwehr Heusweiler zu integrieren.

Die Schließung des Löschbezirkes Dilsburg hat über die Gemeindegrenzen hinaus für Aufsehen gesorgt, da auch andere Gemeinden sich mit dieser Problematik konfrontiert sehen. Christian Ziegler wurde diesbezüglich von SR 3 interviewt und es gab mehrere Berichte in der Saarbrücker Zeitung.

Mitgliederschwund ist sicherlich auch eine Auswirkung des demografischen Wandels unserer Gesellschaft und der immer geringeren Bereitschaft der Bürgerinnen und Bürger sich ehrenamtlich in einer für die Gesellschaft so wichtigen Organisation wie der Feuerwehr zu betätigen.

Aus diesem Grund hat Wehrführer Christian Ziegler als erste Amtshandlung den Fachbereich Presse und Öffentlichkeitsarbeit ins Leben gerufen, um die ansonsten sehr gut organisierte und professionell arbeitende Feuerwehr Heusweiler auch in der Außendarstellung besser zu präsentieren und damit auch das ein oder andere neue Mitglied hinzugewinnen zu können - ganz nach dem Motto "Tue Gutes und rede darüber". Bundesweit sieht sich die Freiwillige Feuerwehr sinkenden Mitgliederzahlen ausgesetzt und es besteht die Gefahr, dass es die seit weit über hundert Jahren existierende Organisation mittel- bis langfristig in vielen Gemeinden nicht mehr geben wird. Um diesem Trend entgegen zu steuern, sind auch die Kommunen gefordert, denn wenn sämtliche Aufgaben der Freiwilligen Feuerwehr anderweitig erledigt werden müssten, wäre das für die meisten Gemeinden nicht finanzierbar.

Doch trotz der eventuell schlechten Zukunftsprognose besteht die Feuerwehr Heusweiler aktuell aus 309 aktiven Feuerwehrfrauen und –männern, aufgeteilt in 11 Löschbezirke. Die Struktur der Führungsebene zur Bewältigung aller administrativen Aufgaben ähnelt der eines größeren Unternehmens oder einer Verwaltung löschbezirksübergreifend neben der Wehrführung in sieben Fachbereiche unterteilt (s. Bericht in Wochenpost vom 08.08.2012). In diesen Fachbereichen sind viele Feuerwehrleute Funktionsträger, übernehmen Verantwortung und zeigen weiteres Engagement neben dem Beruf, der Familie und den eigentlichen Aufgaben als Feuerwehrangehöriger.

So gab es inzwischen schon 60 Einsätze, angefangen von kleinen Wasserschäden, über Tierrettungen und Unterstützung des Rettungsdienstes mittels Drehleiter zur Personenrettung, einigen Kleinbränden bis zu einem Großbrand und mehreren Verkehrsunfällen mit eingeklemmten Personen – die ganze Bandbreite der feuerwehrtechnischen Hilfeleistung musste in der recht jungen Amtszeit schon abgearbeitet werden. Bis auf wenige Ausnahmen konnte Christian Ziegler bei den Einsätzen anwesend sein.

Neben seinen Antrittsbesuchen in allen Löschbezirken, in denen er sich vor Ort über die Sorgen und Nöte der einzelnen Löschbezirke ein Bild verschaffte, hat er auch die Löschbezirksführerwahl in Numborn durchgeführt, mehrere Löschbezirksführersitzungen abgehalten und an mehreren Begehungen von Bauprojekten - wie z. B. das Alten- und Pflegeheim in Holz, ein Hotelumbau, der Neubau in der Eisenbahnstraße usw. - teilgenommen.

Der neue Wehrführer Christian Ziegler hat in den letzten Monaten schon mehrere Übungen und Seminare mit durchgeführt und organisiert. Er brachte auch die sehr arbeitsintensive Beteiligung der Feuerwehr Heusweiler am Mini-Saarland Köllertal mit auf den Weg.

Aktuell stehen die Haushaltsplanung des Doppelhaushaltes der Jahre 2013 und 2014, die Feierlichkeiten zum 40-jährigen Bestehen der Jugendfeuerwehr am 14. September, die Jahreshauptübung der Feuerwehr Heusweiler am 15. September am Marktplatz gemeinsam mit der Saarbahn und die Abnahme der Jugendleistungsspange auf Regionalverbandsebene am 16. September auf dem Gelände der Friedrich-Schiller-Schule in Heusweiler auf der Agenda.

Dies alles zeigt, dass die Arbeit als Wehrführer einer solch großen Feuerwehr mit 11 Löschbezirken sehr arbeitsintensiv ist. Ein besonderer Dank gilt seinem Stellvertreter Dirk Ziegler, den Löschbezirksführern und Stellvertretern aller 11 Löschbezirke, aller Funktionsträger der 7 Fachbereiche, dem Bürgermeister Thomas Redelberger und der Gemeindeverwaltung für die nicht immer leichte, aber doch gute Zusammenarbeit und last, but not least, allen Feuerwehrangehörigen der Feuerwehr Heusweiler mit ihren Partnern.

Geschrieben von Uwe Schulze am Montag, 13. August 2012.