Jahreshauptübung der Jugend-Hilfsorganisationen

Zum achten Mal in Folge gelungene und ansehenswerte Übung von Jugendfeuerwehr und THW in Heusweiler Lummerschied.

Was im Jahr 2008 „geboren“ wurde, hat bis heute Bestand. Die gemeinsame Jahreshauptübung der Jugendfeuerwehr und dem THW Heusweiler. Warum nicht einmal gemeinsam mit der THW Jugend üben, das fragte sich 2008 der damalige Wehrführer und heutige Ehrenwehrführer Helmut Maas und machte diesen Vorschlag dem zu diesem Zeitpunkt noch im Amt tätigen Bürgermeister Rainer Ziebold und dem ebenfalls damaligen Jugendwart der Gemeinde Jürgen Weyland. Dieser Vorschlag, so Helmut Maas stieß bei beiden auf sehr großes Interesse und wurde durch diese unterstützt. Noch im gleichen Jahr kam es zur ersten gemeinsamen Übung.

Da sich seit der Einführung dieser Übung immer wieder großes Interesse zeigte, wurde auch in diesem Jahr geübt. Anlässlich des Feuerwehrfestes in Lummerschied, integrierte man die Übung in das Fest, was bei schönem Wetter viele interessierte Zuschauer anzog. Bis es jedoch soweit war, mussten einige Vorbereitungen getroffen werden, die so, Jugendfeuerwehrbeauftragter Tobias Barth, nur Dank vieler helfender Hände zu bewältigen waren. Übungsobjekt war zum einen die in unmittelbarer Nähe zum Gerätehaus liegende Kirche, sowie ein daneben liegender Platz, auf dem ein Verkehrsunfall mit Landwirtschaftlichem Gerät inszeniert wurde. Bevor die Übung seinen Anfang fand, stand zunächst das Antreten auf dem Plan mit einer Stärkemeldung durch Tobias Barth an den stellvertretenden Landesjugendbeauftragten Jürgen Schaum, Wehrführer Christian Ziegler und den ersten Beigeordneten der Gemeinde Heusweiler Volker Leinenbach, der für den verhinderten Bürgermeister Thomas Redelberger gekommen war.

Angetreten waren 64 Teilnehmer, davon 29 Jugendfeuerwehrmitglieder,19 Nachwuchskräfte des THW und die Ausbilder. Eigentlich sollten es mehr Teilnehmer sein, doch durch das verlängerte Pfingstwochenende waren einige in den Kurzurlaub unterwegs. Doch dies sollte nicht von großer Bedeutung sein, denn soviel kann gesagt werden, auch die daheimgebliebenen 48 Teilnehmer absolvierten eine sehr gute Übung.

Bereits kurz nach dem Sirenenalarm rückte das erste Fahrzeug an. Zunächst galt es die Lage zu erkunden, was einer der Ausbilder unübersehbar mit einer gelben „Einsatzleiter“ Weste übernahm. Was war geschehen? Durch einen technischen Defekt, war es im Heizungsraum der Kirche zu einem Brand gekommen. Zwar befinden sich zu diesem Zeitpunkt keine Personen in der Kirche, jedoch werden der Hausmeister und zwei weitere Personen, die sich im Heizungsraum aufhielten vermisst. Eine weitere Person ist durch den Hintereingang auf ein Vordach geflüchtet und muss von dort aus gerettet werden. Angezogen durch den Sirenenalarm und die anrückenden Hilfskräfte, versammeln sich an der Einsatzstelle viele Schaulustige, durch die es zu einem Verkehrsunfall kommt.

Nacheinander rücken weitere sieben Fahrzeuge an. Fünf der Feuerwehr, drei vom THW. Nachdem die Mannschaften ausgestiegen und angetreten sind, erhalten diese ihren Einsatzauftrag. Von dann an geht alles wie zuvor geübt Hand in Hand, sicher, jedoch nicht ganz so schnell, schließlich will man unter den Augen der Zuschauer alles richtig machen. Qualm, in der Form von Kunstrauch, dringt aus dem Eingang der Kirche und dem Keller. Um die Vermissten in dem dichten Rauch zu finden, legen die jungen Nachwuchskräfte der JFW nachgebaute Atemschutzgeräte an, rüsten sich mit Lampe und Leinen aus und begeben sich mit dem Schlauch zum Löschen in das Gebäude. Zwischenzeitlich wird eine Wasserversorgung zu den Verteilern aufgebaut. Bereits kurze Zeit später, werden Personen aus der Kirche nach draußen zur Verletztenablage gebracht. Was bei keiner Übung fehlen darf, sind die Strahlrohre, die unter Druck kraftvoll gehalten werden und in verschiedene Richtungen „zum Löschen“ in den Einsatz kommen.

Ein paar Meter weiter hat die THW Jugend mit ihrem Rettungseinsatz begonnen. Auch hier bekommt die Mannschaft die Lage mitgeteilt und weiß von jetzt an genau was zu machen ist. Die Person die auf dem Vordach ist, muss gerettet werden. Leiterteile werden vom Auto genommen, wovon eine an das Gebäude angestellt wird. Weitere Teile werden zu einem Leiterhebel zusammengebaut. Ausgerüstet mit speziellen Sicherheitsgurten, begeben sich die Helfer über die angestellte Leiter auf das Vordach. Nun kann über den gesicherten Leiterhebel die Trage nach oben gezogen werden. Dort wird die Person in einen Tragekorb gelegt, abgesichert und schließlich über den Leiterhebel nach unten gelassen, womit auch diese Übung gut und erfolgreich beendet ist.

Schließlich war es noch der Unfall mit Landwirtschaftlichem Gerät. Abgelenkt durch den Einsatz, beachtet ein Zuschauer nicht den herannahenden Traktor mit Anhänger und kommt zum Sturz. Hierbei gerät er unter die Zwillingsreifen des Anhängers. Auch hier arbeiten THW und Feuerwehrjugend von Beginn an gut zusammen. Da es sich um eine abschüssige Straße handelt, sichert das THW mittels Greifzug den Traktor gegen Wegrollen. Zur gleichen Zeit wird der Anhänger mit Holz unterbaut und technisches Gerät zum Anheben des Anhängers aufgebaut. Als die untergelegten Hebekissen mit dem Steuergerät bedient werden und sich hierbei Stück für Stück der schwere Anhänger hebt, fragen zwei junge Zuschauer, wie ist denn so etwas möglich. Da auch aktive Mitglieder die Übung mitverfolgen, bekommen die beiden sofort aus fachkundiger Hand erklärt, dass dies mit Luft funktioniert, worauf das Staunen noch größer wurde. Nach nur zehn Minuten, war die Person gerettet und es konnte auch hier erfolgreich gemeldet werden „Übungsende“.

Bei der Übungsnachbesprechung gab es von allen Seiten nur Lob. Für Brandinspekteur Tony Bender, war es seit Beginn seiner Amtszeit die erste Jahreshauptübung einer Jugendfeuerwehr gemeinsam mit dem THW die er besucht habe. Von solch einer Arbeit würden alle profitieren im Sinne des Miteinanders und der Hilfe die man selbst lernen würde. Tony Bender sprach seinen Dank an die Übungsausrichter aus, insbesondere aber an die Eltern, die ihre Kinder zur Jugendfeuerwehr schicken, um dann später im aktiven Dienst helfen zu können. Eine erstklassige Arbeit, bestätigte auch Jürgen Schaum, der hinzufügte, dass es Spaß gemacht hat zuzuschauen. Auch Beigeordneter Leinenbach freute es zu sehen, mit welchen Engagement die Jugendfeuerwehr und das THW hinter ihrer Arbeit stehen.

Alles in einem wieder einmal, unter der Leitung von Tobias Barth, seinem Stellvertreter Marc Sandmeyer und deren Team, eine sehr gute und für manchen unvergessene Übung der Jugendfeuerwehr und dem THW Heusweiler, die mit Getränken und Rostwürsten nach getaner Arbeit belohnt wurde. An dieser Stelle nochmals einen Dank seitens der Jugendfeuerwehr Ausbilder an alle, die diese Übung mit unterstützt haben, auch an das THW für die gute Zusammenarbeit.

Im Anschluß daran wurde der ehemalige Gemeindejugendwart der Feuerwehr Heusweiler, Brandmeister Jürgen Weyland, mit der Ehrennadel in Silber der Deutschen Jugendfeuerwehr ausgezeichnet. Hierzu herzlichen Glückwunsch und weiterhin alles Gute im Dienste der Feuerwehr.

In Dankbarer Anerkennung der Verdienste um den Aufbau und die Förderung der Deutschen Jugendfeuerwehr im Deutschen Feuerwehrverband, wird Brandmeister Jürgen Weyland mit der Ehrennadel der Deutschen Jugendfeuerwehr in Silber ausgezeichnet. Berlin, 23.Mai 2015 Hans-Peter Kröger Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes.

Text: Rafael Mailänder, Pressesprecher der Feuerwehren des Regionalverbandes